Er studierte Theologie und Philosophie in Walberberg bei Bonn, Wien und Paris. Er trat 1963 in den Dominikanerorden ein. Seine Priesterweihe fand im Dezember 1970 in Wien statt. Im Jahr darauf begann er sein Doktoratsstudium am Institut Catholique in Paris, welches er 1974 abschloss. 1972/73 verbrachte er ein Studienjahr in Regensburg, wo der spätere Papst Benedikt XVI. sein Lehrer war. Seit damals gehört er dem „Schülerkreis“ von Joseph Ratzinger an. Ab 1975 lehrte er, zunächst als Gastprofessor und später als Ordinarius, Dogmatik an der Katholischen Universität Fribourg in der Schweiz. Im Jahr 1980 wurde er Mitglied der Internationalen Theologenkommission des Heiligen Stuhls. Von 1987 bis 1992 war er Sekretär der Redaktions-Kommission für den Katechismus der Katholischen Kirche. Im Jahr 1991 wurde er zum Weihbischof für die Erzdiözese Wien ernannt und ist seit 1995 Erzbischof von Wien. Er wurde 1998 zum Kardinal kreiert und übernahm den Vorsitz der Österreichischen Bischofskonferenz. Dieser stand er bis 2020 vor. Im Jahr 2019 bot er dem Papst seinen Amtsverzicht mit Erreichen des 75. Lebensjahres an. Der Papst entschied jedoch, ihn bis auf weiteres in seinem Amt zu belassen.
Er schrieb neben zahlreichen Publikationen auch mehrere Bücher. Er erhielt neben anderen Auszeichnungen auch das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich, das Großkreuz des Ungarischen Verdienstordens und den Orden des Metropoliten Venerabilis Dei Servus Andrej Scheptyzkyj von der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche.